Gins und insbesondere fruchtige Gins (meist aus der Kategorie New Western Gin) gibt es natürlich inzwischen jede Menge. Bei den so genannten „New Western“ Gins steht das klassische Wacholder-Aroma nicht mehr im Vordergrund und nahezu alle Geschmacksrichtungen- und Kombinationen sind erlaubt und am Markt zu haben.
In diesem Artikel beschäftige ich mich aber mit den beerigen Kandidaten aus dieser Gin Gattung – also den fruchtig-intensiven Gins wo der Geschmack von (frischen) Beeren absolut im Fokus steht und Wacholder wirklich nur noch eine untergeordnete Rolle hat:
Rubus Gin (Platz 1)
Dieser Gin stand zwar bereits lange auf meiner Wunschliste, aber gekauft habe ich ihn erst als letztes von den 3 hier genannten Gins. Die 0,5L Flasche kommt relativ schlicht daher, ist aber durch einen echten Korken verschlossen. Hier spielt die Himbeere die Hauptrolle. Von 0 auf 100 wäre hier die passendste Beschreibung, denn dieser Gin ist definitiv das fruchtigst-beerige, was mir bisher ins Glas gekommen ist und das ist absolut positiv gemeint!
Schon beim Öffnen der Flasche merkt man, dass hier mit viel Leidenschaft und hochwertigen Botanicals ein wirklich einzigartiger Gin gebrannt wurde. Fruchtig-säuerliche Noten liegen sofort in der Luft und machen Lust auf mehr. Allen Aromen voran: die Himbeere. Diese ist wirklich sehr dominant im Vordergrund und wird von säuerlichen Noten begleitet, was aber insgesamt zu einem sehr runden und harmonischen Duftbild führt.
Auch bei diesem Gin gilt für mich: er kommt durchaus pur mit Eis im Glas in Frage! Doch auch hier bevorzuge ich wieder die Variante als Gin & Tonic mit einem guten Tonic Water (auch hier würde ich wieder zu z.B. Thomas Henry oder auch Fever-Tree greifen). Nach Zugabe des Tonics entfalten sich auch hier die enthaltenen Aromen nochmals besser im Glas finde ich und beim erneuten Riechen meint man nach wie vor, an einem Strauch vollreifer Himbeeren irgendwo draußen in den Bergen zu riechen – einfach Wahnsinn!
Beim Trinken ändert sich an diesem Eindruck (zum Glück) nichts, denn auch hier ist die fruchtig-säuerliche Note der Himbeere ganz deutlich und präsent, was mir unheimlich gut gefällt und hervorragend schmeckt. Die Aromen wirken bei diesem Gin sehr authentisch und natürlich; man merkt somit sofort, dass hier mit Liebe zum Detail und hochwertigen Zutaten gearbeitet wird.
Daten zum Rubus Gin
Herkunft: Deutschland
Inhalt: 0,5 Liter
Art: New Western Gin
Alkohol: 42% Vol.
Huckleberry Gin (Platz 2)
Dieser Gin befindet sich schon eine ganze Weile in meiner Sammlung und kommt in einer schön gestalteten 0,5L Flasche daher. Die Verschlusskappe ist aus Holz, der Verschluss selber besteht (leider) aus künstlichem Kork aus Kunststoff.
Schon beim Öffnen der Flasche strömt einem ein wirklich intensiv-beeriger Duft entgegen. Hier dominieren ganz eindeutig Heidelbeeren – und dies in Perfektion. Das Ganze riecht hier wirklich nicht nach Gin, man könnte glatt von einem Heidelbeerlikör oder ähnlichem ausgehen, wenn man nur den Duft in der Nase hat. Insgesamt kommen bei diesem Gin 22 Botanicals laut Hersteller zum Einsatz.
Ich bin generell kein Pur-Trinker von Spirituosen – so auch nicht von Gin. Hier könnte ich mich jedoch glatt zu einer Ausnahme hinreißen lassen, denn der Huckleberry Gin ist wirklich mild und die fruchtigen Noten sind sehr präsent. Dennoch bevorzuge ich auch bei diesem Gin die Kombination mit einem guten Tonic Water (z.B. Thomas Henry oder auch Fever-Tree).
Durch die Zugabe des Tonics entfalten sich die Aromen dieses Gins nochmals besser und auch hier ist beim Riechen am Glas die Heidelbeere absolut im Vordergrund, was mir sehr gut gefällt. Auch beim Trinken ändert sich dieser Gesamteindruck nicht, denn das fruchtig-beerige Erlebnis setzt sich auch beim Verkosten fort. Die Aromen wirken bei diesem Gin ebenfalls sehr authentisch und natürlich; man merkt somit sofort, dass hier mit Liebe zum Detail und hochwertigen Zutaten gearbeitet wird.
Daten zum Huckleberry Gin
Herkunft: Deutschland
Inhalt: 0,5 Liter
Art: New Western Gin
Alkohol: 44% Vol.
Brockmans Premium Gin (Platz 3)
Diesen Gin habe ich bereits am längsten in meiner Sammlung. Er kommt in einer schwarzen, sehr elegant wirkenden 0,7L Flasche und fällt optisch auf jeden Fall auf. Ich fand ihn von Anfang an sehr lecker, allerdings muss ich den diversen Bewertungen und Kommentaren im Netz bezüglich des Geschmacks inzwischen zustimmen: der Brockmans ist zwar fruchtig und lecker, die Aromen machen aber insgesamt tatsächlich eher einen unnatürlichen Eindruck. Hier dominieren die Aromen von Brombeeren und Blaubeeren.
Direkt beim Öffnen der Flasche strömen einem sehr milde und intensiv-fruchtige Düfte entgegen die primär durch beerige Noten auffallen. Dieser Duft kann aber auch schnell „kippen“ und ins unnatürliche, fast schon künstlich-limonadige abdriften. Das ändert sich auch nicht wesentlich, wenn der Brockmans im Glas ist und man Tonic Water hinzugibt. Wacholder-Noten sucht man auch hier eigentlich eher vergebens, sie treten nur sehr zurückhaltend auf, was bei der intensiv-fruchtigen Ausrichtung des Brockmans auch kein Wunder ist.
Wenn man den direkten Vergleich nicht hat, oder aber einfach einen milden, fruchtig-süßen, auf Beeren basierenden Gin, mag, wird hier sicherlich mit dem Brockmans glücklich und hat am Ende einfach einen leckeren Drink im Glas. Und auch ich trinke ihn von Zeit zu Zeit noch gerne – es soll somit nicht alles zu negativ wirken an dieser Stelle.
Daten zum Brockmans Gin
Herkunft: England
Inhalt: 0,7 Liter
Art: New Western Gin
Alkohol: 40% Vol.