Mickey war tatsächlich der „klassische“ Tierheimhund… Man hatte den Eindruck, dass er einfach nur dankbar für sein neues Sofa war. Er war schon seit dem ersten Tag an sehr lieb, knabberte nichts an (außer dem Absperrgitter) und fraß schnell recht normal. Das Ziehen an der Leine war zwar noch da, aber deutlich besser als im Tierheim.
Am 2. Tag passierte ein kleines Malheur und unser neues Familienmitglied bekam etwas Durchfall (vielleicht durch den Stress?). Da die doofen Menschen das nicht schnell genug begriffen hatten, landete es im Flur (wohlgemerkt auf dem Fliesenboden! Den Teppich hat er scheinbar absichtlich verschont 🙂 ) Ansonsten war er vom 1. Tag an stubenrein und ersparte uns damit jede Menge Mühe . Danke Mickey! 🙂
Auf dem Sofa schläft es sich besonders gut…
So schnell er sich an das neue zu Hause zu gewöhnen schien, so schwerer fiel es seinen Besitzern mit der neuen Situation klar zu kommen. Es war (wieder einmal…) schon eine enorme Umstellung auf einmal einen Vierbeiner im Haus zu haben, der einem am liebstem auf Schritt und Tritt folgt. Aber nach ein paar Tagen Appetitlosigkeit, unruhigen Nächten (wobei Mickey selig geschlafen hat 😉 ) und einigen Zweifeln, wurde es doch gaaaaanz langsam immer besser. Nicht zuletzt durch ein Telefonat mit einem sehr netten Menschen, der uns gut zugeredet hat 🙂 Das war auch gut so, denn eine Rückgabe ins Heim kam nicht in Frage! Zumal Mickey uns nie auch nur einen Anlass gegeben hätte böse auf ihn zu sein.
Ab sofort hieß es dann morgens, mittags und abends raus mit Hund und Mensch. Die ersten Spaziergänge waren sehr gemein… Das Wetter meinte es gar nicht gut mit uns und schickte Regen, Sturm und Kälte. Aber wir sahen es positiv und sagten uns, dass es schlimmer ja nicht mehr kommen kann. Belohnt wurden wir im Anschluss mit ein paar sehr schönen Schnee-Spaziergängen. Auch Mickey hatte scheinbar seinen Spaß und wälzte sich vergnügt in den weißen Flocken.
Nach einem Spaziergang wurde auch schonmal mit Frauchen gekuschelt.
Da wir schon am zweiten Tag merkten, dass Mickey gerne kaut, fragten wir die Hundetrainerin um Rat, damit er nicht auf die Idee kommt, das Sofa als Kauobjekt zu betrachten. Und nicht zuletzt sollte er nachts nicht mehr an dem Gitter knabbern. Sie gab den Rat eine Kauwurzel zu besorgen. Gesagt, getan. Die Wurzel kam sehr gut an und nach 5 Tagen und 3 entschlossenen Ansagen aus dem Bett hörte auch das Knabbern am Gitter komplett auf.
Was nachts die Kauwurzel ist, ist tagsüber das Kau-Tau im Körbchen. Das Tau hatte Mickey nach kurzer Zeit ziemlich übel verunstaltet, aber es ist ja immerhin seins und kann damit machen was er will 😉 Am liebsten hält er es zwischen den Pfoten und zermalmt die einzelnen Fäden fast meditativ. Wie ein Hunde-Schnulli… 🙂
Mickey in seinem Körbchen mit Kau-Tau