Nachdem ich die ersten Touren mit meinem E-Bike hier durchs Bergische Land einfach nach dem Motto „einfach drauf los“ gefahren bin und nicht vorher geplant habe, wollte ich die ganze Sache dann auch einmal mit Navigation und zuvor geplanter Route ausprobieren. Allein der Vorteil, die Route entlang spannenden Stellen oder schöner Trails bewusst planen zu können, macht das Ganze ja schon interessant. Bei der Wahl der App bzw. Plattform bin ich sehr schnell zu komoot gekommen, zumal mir dieses Tool auch von diversen Bekannten bereits empfohlen worden ist. Man kann komoot sowohl per App, als auch per Webseite nutzen – wobei ich die Bedienung über die Webseite am großen Bildschirm angenehmer finde – vor allem für die Planung von Touren.
Planung der Route
Die Planung einer neuen Route funktioniert weitestgehend intuitiv – man kann wählen, ob man eine einfache Strecke oder Hin- und Rückweg planen möchte. Die Option „Rundweg“ fehlt leider, sodass man bei Hin- und Rückweg immer zwingend Start und Ziel angeben muss. Generell habe ich ein paar Anläufe gebraucht, um mit der Planung vertraut zu werden und erste Touren erfolgreich zu erstellen.
Planung einer Tour (Komoot)
Schön ist hierbei, dass man „Highlights“ (also von anderen Nutzern empfohlene Abschnitte, Aussichtspunkte, Trails und vieles mehr) auf der Karte sieht und seine Route dann bewusst an solchen entlang planen kann. Überhaupt habe ich dank dieser Planung viele Abschnitte eingeplant und gesehen, die sich wirklich gelohnt haben und die ich bei meinem „Frei nach Schnauze“-Fahren wohl nicht entdeckt hätte.
Man kann die Punkte auf der Route beliebig verschieben und das System plant dann automatisch um oder man setzt sehr viele einzelne Routen-Punkte und bestimmt so bis zum letzen Meter genau den Verlauf der Strecke. Grundsätzlich muss ich sagen, dass wirklich nahezu JEDER Weg und Trampelpfad in den Komoot-Karten verzeichnet sind. Das bringt leider aber auch ab und zu Probleme, da ich bereits ein paar Touren hatte, auf denen dann leider vor Ort doch unfassbare „Wege“ gefahren werden sollten. Das sollte man im Hinterkopf haben, es kommt aber natürlich auch darauf an, wie „Schmerzfrei“ man ist und ab welchem Wegzustand man nicht mehr fahren kann oder will.
Ich musste ein paar Mal absteigen und schieben, ggfs. auch mal umkehren – aber alles halb so wild.
Navigation im Test
Nachdem man die gewünschte Tour/Route dann geplant und in seinem Komoot-Profil gespeichert hat, kann man die Navigation am Smartphone nutzen. Ich nutze das Ganze am iPhone in einer Rahmentasche am E-Bike und bin von dieser Lösung eigentlich positiv überrascht und komme gut damit zurecht. Zusätzlich läuft bei mir bei jeder Fahrt dann noch das Tracking auf der Apple Watch (Series 5) im Modus „Fahrrad Outdoor – offenes Ziel“ mit, da ich die Fitness-Daten zu den Touren haben möchte.
Komoot Navigationsmodus
Komoot Navigations-Optionen
Die Navigation erfolgt problemlos, GPS-Signal war bisher auf allen Touren noch nie ein Problem und die Ortung stets sehr genau. Man kann wählen, ob man Sprachanweisungen oder nur Nachrichten nutzen möchte, ich nutze es im „Stumm“-Modus. Ab und an ist es am Abzweigungen mal nicht ganz eindeutig, welche Richtung man nehmen soll, sodass ich mich das ein oder anderen Mal bereits kurz verfahren habe und umdrehen musste. Das liegt aber auch teilweise daran, dass die Wege und Einfahrten zu diesen sehr unscheinbar sind und der Straßenverlauf fast identisch verläuft und es während der Fahrt dann schwer zu erkennen war, wo genau ich lang fahren muss. Möglicherweise wäre es mit der Sprachnavigation besser, wobei ich mir da nicht ganz sicher bin.
Wenn man sich verfährt, gibt es die Option „Automatisch neu Planen“ – diese habe ich immer aktiviert, da es (wie oben schon erwähnt) immer mal wieder vorkommt, dass Streckenabschnitte oder Wege nicht befahrbar sind und man spontan dann entscheiden muss, wie man alternativ weiterfahren will. Meistens funktioniert diese Umplanung der Route, dauert mir persönlich aber zu lange. Das System will doch recht lang immer zur ursprünglichen Route zurück – ist zumindest mein subjektiver Eindruck. An manchen Stellen hatte ich es dann auch schon, dass gar keine Alternative Route mehr angeboten wurde – fast 10 Kilometer lang. Das hat mich dann doch enttäuscht und ich bin die letzen Kilometer der Tour dann doch wieder „Frei Schnauze“ gefahren.
Fazit
Alles in Allem bin ich mit Komoot durchaus zufrieden – Touren planen am Rechner oder Smartphone geht (nach etwas Eingewöhnung) recht gut und man entdeckt immer wieder neue Strecken und Abschnitte. die Navigation selber klappt meistens reibungslos, lediglich an manchen Stellen ist teilweise nicht direkt ersichtlich, wo man lang muss und es ist nicht ersichtlich, ob alle Wege gut befahrbar sind oder ob es zugewachsene Trampelpfade sind.
Ich nutze die kostenlose Version von Komoot und die gebotenen Leistungen sind wirklich gut – ein Kartenpaket für eine Region gibt es sogar kostenlos als Offline-Karten – alles weitere ist dann kostenpflichtig. Alternativ navigiert man online mit aktiver Internetverbindung am Smartphone.